Erster Sieg im dritten Spiel

2 : 1

Der HSC Hannover siegt gegen die Kiezkicker

Die Pressekonferenz, nach dem Zweitligasieg am Freitagabend, des FC St. Pauli hatte für aufhorchen gesorgt. Profitrainer Timo Schultz kündigte nach dem 1:0 Sieg gegen den 1. FC Heidenheim an, einige Spieler mit der U23 nach Hannover zu schicken. Doch auch die fünf Profileihgaben, allesamt in der Startelf, schafften es nicht die Punkte aus Hannover zu entführen. Die Tore von Marcel Langer und Emro Curic sorgten dafür, dass man mit 2:1 (1:0) die Oberhand und somit die drei Punkte behielt.

von

 Niklas Winkler

 | 21.03.2022,

 09:45

Jubel nach dem 1:0 Führungstreffer. Torschütze Marcel Langer (Mitte) jubelt mit Vorlagengeber Ayhan Cankor und Christopher Schultz (v.l.n.r.)

Jubel nach dem 1:0 Führungstreffer. Torschütze Marcel Langer (Mitte) jubelt mit Vorlagengeber Ayhan Cankor und Christopher Schultz (v.l.n.r.)

Langer trifft beim Comeback – Cankor legt beim Startelfdebüt vor 

Erstmals in dieser Abstiegsrunde hatte Cheftrainer Vural Tasdelen eine vollbesetzte Wechselbank. Doch der Schein trügte. Die Spieler auf der Bank waren größtenteils noch angeschlagen, mit Trainingsrückstand oder stammten aus der eigenen U19. Zum ersten Mal nach genau einem halben Jahr stand Marcel Langer wieder für den HSC auf dem Platz. Vor den Augen seines früheren Förderers Daniel Stendel, unter dem Langer einst den DFB-Junioren Pokal gewann und der ihn später in die schottische erste Liga zu den Hearts of Midlothian holte, zeigte Langer warum er im Sommer als der Königstransfer gehandelt wurde. Nach einem Ballgewinn durch Tom Kinitz und einer schnellen Umschaltbewegung über Denis Vukančić und Christopher Schultz wurde der 17-Jährige Startelfdebütant Ayhan Cankor die Linie runter geschickt, setzte sich im Eins-gegen-Eins im gegnerischen Strafraum durch und spielte den Ball von der Grundlinie auf den Elfmeterpunkt und bediente mustergültig den mitgelaufenen Marcel Langer der mit links zum 1:0 abschloss.  

„Wir haben in der Woche vermehrt den Torabschluss und das Verhalten im 16er trainiert, dass das dann auch so geklappt hat, ist umso schöner. Ich freue mich sehr über das erste Tor, wie wir das dann auch rausgespielt haben. Umso mehr noch, dass einer aus der U19 dabei die Vorlage gibt und seine erste Torbeteiligung in der Regionalliga hat“, freute sich Cheftrainer Vural Tasdelen nach dem Spiel für seine Mannschaft und für Youngstar Ayhan Cankor. „Bei dem Jungen habe ich mir keine Sorgen gemacht, dass er irgendwie nervös sein könnte. Er spielt sein Ding und das mit einer gewissen Unbekümmertheit, was ihn noch gefährlicher macht als er ohnehin schon ist.“ 

Spielinfos

HSC Hannover

2 : 1

FC St. Pauli U23

Langer (32')
Curić (72')

Tore

van den Berg (66')

Cankor (56')
Langer (83')

Gelbe Karte

Fehlanzeige

Fehlanzeige

Platzverweise

Fehlanzeige

Schiedsrichter

Jost Steenken

Schiedsrichter-Assistenten

Felix Bahr
Tobias Waldmann

HSC Stadion (150 Zuschauer)

Die Halbzeitansprache von St. Pauli Trainer Joachim Philpkowski dürfte gesessen haben. Die jungen Kiezkicker, die zur Hälfte aus Profis bestand, kamen deutlich aggressiver und bissiger aus der Kabine und drängten auf Wiedergutmachung. In der 66. Spielminute gelang dann auch dem kurz zuvor eingewechselten Bennet van den Berg der Ausgleichstreffer. Nachdem sich die Hintermannschaft des HSC hatte austanzen lassen, musste van den Berg nur noch ins leere Tor einschieben.
HSC Trainer Tasdelen reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte Melvin Zimmermann und Emro Curić für Christopher Schultz und Ayhan Cankor. Und beide Neugebrachten waren in der nächsten Szene gleich voll mit drin. Zimmermann machte gemeinsam mit Marcel Langer den Ball fest. Von dort ging es zu Marko Ilić der den Ball hoch in den 16er brachte. Dort lief Emro Curić ein und spitzelte den Ball zum 2:1 (72.) an St. Pauli Keeper Ahlers vorbei.
Den Sieg fest machte letzten Endes Geburtstagskind Kilian Neufeld. Der Schlussmann, der heute seinen 22. Geburtstag feierte, behielt kurz vor Schluss im Eins-gegen-Eins die Nerven und sicherte dem HSC den ersten Sieg in der Abstiegsrunde und Trainer Tasdelen den ersten Sieg in der Regionalliga überhaupt. „Alle guten Dinge sind Drei“, frohlockte Tasdelen nach dem Spiel. „Wir haben den Kampf angenommen und alles reingehauen und diesen Kampf mit Leidenschaft geführt, so dass die drei Punkte unterm Strich nicht ganz unverdient hierbleiben.“

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