Jüttners Hattrick ins Glück

Der HSC behält im Stadtderby die Oberhand und siegt mit 3:2

Als Tag des Sports hätte man den 26.03. in Hannover bezeichnen können. Erst der Hannover Marathon und dann noch Stadtderby in der Oberliga – Was will das Sportlerherz mehr? Punktgleich standen der HSC Hannover und der SV Arminia Hannover vor dem Derby, das bessere Torverhältnis bescherte dem SVA den 12. Platz, der HSC rangierte auf Platz 13. Für beide Mannschaften geht es um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, was die rund 500 Zuschauer auch durch einige Emotionalität erleben konnten.

von

 Niklas Winkler

 | 27.03.2023,

 10:33

Freude pur - der dreifache Torschütze Finn Jüttner

Freude pur - der dreifache Torschütze Finn Jüttner

© 2023, Jan Teichmann

Aller guten Dinge sind Drei – Jüttner in sieben Minuten zum Hattrick

Des einen Pech, ist des anderen Glück. So auch im Fall von Finn Jüttner und Amadou Sarr, der sich beim 1:1 bei Tabellenführer U.S.I Lupo Martini Wolfsburg die zehnte gelbe Karte abholte. Für den mit acht Treffer in der internen Torschützenliste führenden hieß das ein Spiel Pause, ebenso wie für HSC-Kapitän Marcel Langer, der ebenfalls bereits zum zehnten Mal den gelben Karton sah. Für Langer kam Marin Selak ins Spiel, der neben Fabian Weigel, heute mit der Kapitänsbinde, eine solide Partie in er Innenverteidigung zeigte. Für Sarr rückte Finn Jüttner ins Sturmzentrum, den seine Aufstellung nicht überraschte: „Ich denke es war die logische Schlussfolge, weil ich gut trainiert habe, immer wenn ich reingekommen bin gute Leistung gezeigt habe und auch Bälle aufgelegt haben.“ Das er nicht nur zum Bälle auflegen gut ist, sondern auch selbst weiß, wo das Tor steht, stellte er nach langer Durststrecke von 17 Spielen ohne eigenen Treffer eindrucksvoll unter Beweis. Fabian Weigel fing einen Ball der Arminen ab, dribbelte ein paar Meter und spielte den Ball in die Spitze auf Finn Jüttner. Kurz auf Can Ercan klatschen lassen, der mit seinem Schnittstellenpass drei Arminen überspielte und Jüttner in Szene setzte. Dieser musste den Ball nur noch an- und mitnehmen und schloss flach ins linke Eck zur 1:0-Führung (29. Spielminute) ab, sein erster Streich. Die Freude über die eigene Leistung erhielt zwei Minuten später einen kurzen Dämpfer. Man bekam eine Ecke nicht geklärt, so dass Yannick Bahls das durcheinander nutzte und zum 1:1 (31.) einschob. 
Aber auch Jüttner reagierte prompt wieder. Leander Baar war über rechts mit Ball schneller, als der Gegner ohne. Seine Hereingabe ließ Paul Bock in der Mitte, für den besser stehenden Jüttner durch, der zu seinem zweiten Treffer des Tages einschob und auf 2:1 (34.) stellte. Wie schon nach dem ersten Treffer dauerte es wiederum nur zwei Minuten bis der Ball wieder im Netz lag, diesmal allerdings auf der richtigen Seite. Wie schon beim ersten Treffer bereitete eine Ablage von Jüttner auf Ercan den Weg. Dessen Versuch aus gut 25 Meter traf nur den Querbalken, allerdings stand Jüttner goldrichtig und schob mit dem 3:1 (36.) zu seinem dritten Tor binnen sieben Minuten ein und machte damit seinen Tag schon perfekt. 
Auch Cheftrainer Vural Tasdelen zeigte sich sehr zufrieden: „Erstmal ein Kompliment dafür, dass er drei Tore gemacht hat. Er war natürlich immer wieder in der zweiten Reihe hinter Amadou, aber es gab auch Spiele wo wir mit beiden gespielt haben. Er hat die Lücke mit drei Toren bestens ausgefüllt. Ich habe nie Zweifel daran gehabt, dass er das kann. Er hat es in dieser Saison ja auch schon unter Beweis gespielt – ich freue mich einfach für ihn.“

Die Bilder zum Derbysieg

Verwaltungsakt, abermaliges Zittern und der Derbysieg

Die zweite Halbzeit war für die zahlreich im HSC-Stadion an der Constantinstraße erschienenen Zuschauer dann nicht mehr so ansehnlich wie die erste Hälfte. Das Spiel plätscherte ein Stück weit vor sich hin und nahm mehr und mehr einen Derbycharakter an. Keine echten Torchancen, dafür aber harte Zweikämpfe, dass ein oder andere Wortgefecht und reichlich gelbe Karten. Richtig Spannung kam dann nochmal kurz vor Schluss auf. Wieder ein Standard der Blauen, diesmal ein Freistoß, den man nicht gut wegverteidigte und die Quittung dafür bekam. Arminen Verteidiger Moritz Alten nutze das Durcheinander und verkürzte auf 3:2 (85.). Der Anschlusstreffer weckte beim Gegner nochmal neue Kräfte und man sah sich einen blauen Sturmlauf gegenüber, allerdings ohne wirklich gefährliche Aktionen. Nach einer fünfminütigen Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Mika Jungclaus dann die Partie und besiegelte den Derbysieg. Dieser wurde dann nach Abpfiff auch gebühren im Mannschaftskreis mit „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey“-Sprechchören gefeiert. Mit den drei Punkten aus dem Stadtderby kommt der HSC nun auf 29 Zähler und klettert in der Tabelle auf Platz elf. Die Bischofsholer belegen mit 26 Punkten den 14 Platz.

Für den HSC geht es am kommenden Wochenende zum VfL Oldenburg (04.02. – 15 Uhr), ehe es unter der Woche, am Donnertagabend, zum Nachholspiel beim FSV Schöningen (06.04. – 19.30 Uhr) geht. Das nächste Heimspiel findet dann am 16.04. um 15 Uhr gegen den Lüneburger SK Hansa statt.