Niederlage gegen den Tabellenführer
1 : 3
„Waren die ersten 30 Minuten nicht im Spiel“
Wenn man beim HSC etwas abstellen möchte, dann ist es sicherlich die Spielweise zu Spielbeginn. Wie schon so häufig in dieser Saison war es wieder eine der ersten Angriffsaktionen, die die Führung des Gegners herbeibrachte. Bereits in der vierten Spielminute drang der Oldenburger Nico Knystock über die linke Seite in den Strafraum und schob den Ball zur 0:1 Gästeführung an HSC-Keeper Sascha Algermissen vorbei. In der Folge war es allein Algermissen zu verdanken, dass man nicht schnell mit zwei, drei Toren zurück lag. Mehrfach konnte der 24-jährige Keeper glänzend parieren, ehe er nach 13 Minuten ein zweites Mal hinter sich greifen musste. Eine zu kurze Kopfballabwehr landete direkt auf dem Fuß von Rafael Brand, der den Ball unhaltbar per Volleyschuss ins Netz schweißte.
Die nächste Viertelstunde verlief nach einem ähnlichen Muster – der VfB presst, der HSC steht hinten drin und am Ende verhindert Algermissen einen höheren Rückstand. Auch HSC-Trainer Martin Polomka war mit der ersten halben Stunde seiner Mannschaft unzufrieden: „Die ersten 30 Minuten waren wir gar nicht im Spiel. Das war irgendwie ganz komisch, wie so ein Sommerkick. Die Sonne stand tief und wir haben irgendwie gespielt und das gegen eine Mannschaft wie Oldenburg, die voller Selbstvertrauen steckt. So einer Mannschaft musst du permanent auf die Nerven gehen und das haben wir nicht hinbekommen.“
Besserung zeichnete sich erst nach etwas mehr als einer halben Stunde ab. Nach einem Pass von Can Gökdemir in den Rückraum, wurde Igor Antunović im Strafraum von Knystock zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Pascal Gos zum 1:2 Anschlusstreffer (39‘).
Spielinfos
HSC Hannover
1 : 3
VfB Oldenburg
Gos (39' FE)
Tore
Ifeadigo (4')
Brand (13')
Ifeadigo (53' FE)
Öney (23')
Baar (44')
Kinitz (52')
Gelbe Karte
Knystock (38')
Herbst (69')
Fehlanzeige
Platzverweise
Herbst (81' G/R)
Algermissen (52' Frelke) - Öney (46' Kinitz), N. Vukančić, Gos, Ilić - Baar (66' Capli), Kummer - Hoffart, Antunović (66' Vukančić), Gökdemir - Zimmermann
Schiedsrichter
Alexander Roppelt
Schiedsrichter-Assistenten
Bela Bendowski
Marcel Colmorgen
HSC Stadion (350 Zuschauer)
Die zweite Halbzeit hätte für den HSC kaum schlechter beginnen können. Der eingewechselte Tom Kinitz brachte einen Oldenburger Angreifer im Strafraum zu Fall und kollidierte dabei mit dem herauseilenden Sascha Algermissen. Beim Aufstehen knickte der Kapitän mit dem Knie weg und krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden. Dass es für Algermissen nicht weitergehen kann, war für jeden schnell ersichtlich und spätestens mit dem Eintreffen des Rettungswagens war klar, dass es sich nicht um eine kleine Blessur handeln wird. Algermissen wurde zur Behandlung und zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht, eine genaue Diagnose steht noch aus. Für die verletzte Nummer Eins kam der erst 18-jährige Leon Frelke ins Spiel und zu seinem Regionalligadebüt. Auch wenn er beim Strafstoß in der richtigen Ecke war, konnte er den dritten Oldenburger Treffer durch Affamefuna-Michael Ifeadigo nicht verhindern (53‘). Im weiteren Spielverlauf war weiterhin der VfB die spielbestimmende Mannschaft, schaffte es aber nicht, Leon Frelke, der mit seiner Leistung an die von Algermissen anknüpfte, zu überwinden. Zwar erarbeitet sich der HSC auch die ein oder andere Chance, allerdings ohne zwingend zum Abschluss zu kommen. In der 81. Spielminute sorgen die Oldenburger selbst nochmal für ordentlich Reaktion der mitgereisten Fans auf der Tribüne. Nach einem taktischen Foul von Fabian Herbst sah der bereits verwarnte Verteidiger die Ampelkarte und musste das Spielfeld verlassen. Trotz der nummerischen Unterzahl geriet der Sieg für den Tabellenführer nicht mehr in Gefahr.
Unschöne Szenen zeichneten sich nach Abpfiff fern des Platzes ab. Beim Verlassen des Stadions attackierte ein sogenannter Oldenburg “Fan” einen unbeteiligten Zuschauer hinterrücks von hinten und streckte diesen mit einem Faustschlag nieder. Die bereits abrückenden Einsatzkräfte der Polizei konnten prompt kehrt machen, um die Ordnungskräfte des HSC unterstützen und den Täter festzusetzen. An dieser Stelle nochmals beste Genesungswünsche an den betroffenen Zuschauer. Der HSC Hannover verurteilt solche Taten zutiefst und bietet keinen Raum für jegliche Art von Gewalthandlungen, Diskriminierung oder etwaigen Straftaten!