Delmenhorst bleibt HSC-Lieblingsgegner

3 : 1

Mannschaft krönt Polomkas letztes Heimspiel

Nachdem der HSC bereits das Hinspiel an der Düsternortstraße gewonnen hat, war die Marschrichtung für das Rückspiel klar. Zudem wollte das Team auch dem scheidenden Cheftrainer einen gebührenden Abschied schenken. Und das gelang in beeindruckender Manier.

von

 Jan Teichmann

 | 06.12.2021,

 01:40

Der HSC jubelt den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 - mittendrin der Torschütze mit der Nr 11: Christopher Schultz

Der HSC jubelt den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 - mittendrin der Torschütze mit der Nr 11: Christopher Schultz

Polomka gebührend verabschiedet

Bevor die Partie mit einer fünfminütigen Verzögerung beginnen konnte, stand zunächst der feierliche Teil des letzten Heimspiels im Jahr 2021 auf dem Programm. Das HSC-Führungsgremium, um den Vorstandsvorsitzenden Frank Kuhlmann und Sportmanager Frank Kittel, verabschiedete Martin Polomka offiziell. In viereinhalb Jahren stieg der HSC unter Polomka von der Landesliga bis in die Regionalliga auf und wird nach dem Spiel am kommenden Sonntag in Oldenburg den HSC insgesamt 52-mal in der Regionalliga gecoacht haben. Kuhlmann und Kittel würdigten den gebürtigen Hannoveraner als stets motivierten und zielstrebigen Coach. Polomka selbst bedankte sich für den damaligen Vertrauensvorschuss, als er aus der Bezirksliga, wo er den FC Stern Misburg trainierte, vom HSC in die Oberliga Niedersachsen geholt wurde. Er richtete den Blick aber auch schon nach vorne und wünscht seinem Nachfolger Vural Tasdelen viel Erfolg.

Zwei frühe Verletzungen verschlechtern Atlas Situation

Um zu sehen, dass Atlas Delmenhorst der Lieblingsgegner des HSC ist, reicht ein Blick auf die Bilanz. In fünf Partien gab es vier Siege, einmal teilte man die Punkte. Dieses Mal waren die Vorzeichen schlechter. Der HSC stand vor dem Spiel auf dem letzten Tabellenplatz und Atlas hätte mit einem Sieg die Teilnahme in der Aufstiegsrunde und damit den Klassenerhalt sicher haben können. Nichtsdestotrotz hatte die Mannschaft aus dem Oldenburger Land einige Personalsorgen, während dem HSC die gleichen Spieler wie in den Vorwochen zur Verfügung standen. Einzig Jovan Hoffart fehlte nach seiner fünften gelben Karte.
Die ersten Minuten waren vor allem durch Kampf geprägt. Viele Zweikämpfe und kleine Unterbrechungen raubten den Spielfluss. Zwei Situationen führten zu Verletzungen bei Atlas Delmenhorst. Sowohl Kiristian Taag als auch Philipp Eggersglüß mussten innerhalb von zwei Minuten das Feld verlassen. Nur zwei Minuten später landete ein Pressschlag beim HSC und der folgende Konter fand den Weg auf den rechten Flügel zu Melvin Zimmermann. Während Martin Wiederhold am kurzen Pfosten noch die flache Hereingabe verpasste, war es Gold wert, dass der als Sechser aufgestellte Dennis Vukančić durchgelaufen war und das Leder im Netz versenken konnte (20‘). In Folge des Treffers blieb der HSC am Drücker und war die überlegende Mannschaft. Martin Wiederhold hatte zwei glänzende Gelegenheiten um den HSC schon vor dem Pausenpfiff klarer in Front zu bringen. In der 28. Minute köpfte Wiederhold nach einer Eckballvariante aus fünf Meter über das Tor. In der 43. Minute konnte er eine Hereingabe vom starken Igor Antunović, aus wiederum fünf Metern nicht an Atlas Schlussmann Sygo vorbeibringen.

Knifflige Entscheidungen und das Ende einer Serie

Zu Beginn des zweiten Durchgangs wollte Atlas den Rückstand unbedingt umbiegen und versuchte es in Person von Tobias Steffen auch mit unlauteren Mitteln. Mit einer Schwalbe im Strafraum wollte er den guten Schiedsrichter Luca Jürgensen täuschen. Dieser viel aber nicht darauf rein und zeigte Steffen den gelben Karton.
In der Folge hatten beide Mannschaften Chancen und es riss eine Serie, die den HSC schon mehrere Spiele verfolgte: der erste Torschuss auf das Tor des Gegners führt auch zum Gegentreffer. Dieses Mal konnte Leon Frelke den Schuss in der 49. Minute sicher festhalten. Drei Minuten später wurde es deutlich brenzliger. Eine undurchsichtige Situation im HSC Strafraum führte zur Großchance für die Gäste und nur der Außenpfosten stand dem Ausgleichstreffer im Weg.
Die zahlreichen Gästefans warteten nun aber vergeblich auf weitere Großchancen ihrer Mannschaft. Der HSC selbst hatte wiederum zwei Chancen die Führung auszubauen, doch die Kontergelegenheiten in der 57‘ und 70‘ Minute blieben ungenutzt.

Spielinfos

HSC Hannover

3 : 1

SV Atlas Delmenhorst

D. Vukančić (20')
Schultz (81')
Schultz (90'+3)

Tore

Stefandl (84')

Baar (58')
Gökdemir (82')

Gelbe Karte

Stöhr (45'+1)
Steffen (46')
Janssen (65')

Fehlanzeige

Platzverweise

Fehlanzeige

Frelke – Kinitz, N. Vukančić, Gos, Ilić – Baar (83' Kummer), D. Vukančić (88' Farahnak) – Antunović, Gökdemir – Wiederhold (90'+4 Weigel), Zimmermann (67' Schultz)

Schiedsrichter

Luca Jürgensen

Schiedsrichter-Assistenten

Henry Wagner
Daniel Gawron

HSC-Stadion (200 Zuschauer)

Der erste Wechsel des HSC war dann der entscheidende Schachzug. Für den aufopferungsvoll kämpfenden Melvin Zimmermann betrat in der 67. Spielminute Christopher Schultz das Feld und es sollte der Nachmittag des Routiniers werden. In der 80. Minute steht er bei einer Hereingabe von Can Gökdemir richtig und drückt im zweiten Versuch den Ball über die Linie. Für die Gäste kann vier Minuten später Marco Stefandl noch mal auf 2:1 verkürzen, aber in der dritten Minute der Nachspielzeit ist es wieder Schultz, der den Deckel drauf macht und mit dem 3:1 einen Freudentaumel an der Constantinstraße auslöste. Kurz danach pfiff Schiedsrichter Jürgensen die Partie ab. Eine Pointe hat die Geschichte auch noch. Genau wie Martin Polomka wechselte Christopher Schultz vor viereinhalb Jahren aus Misburg zum HSC.
Nächste Woche gastiert der HSC nochmal in Oldenburg. Hier geht es um nichts mehr, da der HSC die Punkte nicht mit in die Abstiegsrunde nimmt. Viel wichtiger sind die Partien zwischen der U23 von Werder Bremen gegen Atlas Delmenhorst und die des SSV Jeddloh II in Oberneuland. Wenn hier das von Oliver Reck trainierte Team aus Jeddeloh mehr Punkte holt als Delmenhorst würde der HSC fünf Punkte mehr in die Abstiegsrunde mitnehmen.

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