Zu lieb für den Sieg

HSC verspielt Führung in Egestorf

Früher Rückstand, Ausgleichstreffer mit dem Pausenpfiff und Führung kurz nach Wiederanpfiff. Es hätte gut für den HSC Hannover laufen können. Doch mit drei Toren in zehn Minuten verhinderte der 1.FC Germania Egestorf-Langreder den dritten Oberligasieg in Folge für die Lister – und all das weil man am Ende des Tages zu lieb war.

von

 Niklas Winkler

 | 21.02.2023,

 00:21

Mert Samast im Duell mit zwei Egestorfer Gegenspielern

Mert Samast im Duell mit zwei Egestorfer Gegenspielern

© 2023, Niklas Winkler

An Freund und Feind vorbei zum ersten Saisontor

Komplett wirr, so lassen sich die ersten 15 Minuten des HSC beim Gastspiel im Egestorfer Stadion am der Anmerke ganz gut zusammenfassen. Man hatte Glück nur 1:0 und nicht gar 3:0 zurück zu liegen. Mit Fehlpässen im Spielaufbau und Abstimmungsfehlern machte man sich das Leben selbst schwer und wurde nach neun Minuten mit dem Rückstand bestraft. Bastian Fielsch wird unter Druck gesetzt, bekommt den Ball noch auf Marcel Langer der selbst unter Druck den Ball verliert. Ein Pass auf Nick Bode und dieser schiebt zur Germanen-Führung (9’) ein. Nach einem weiteren Ballverlust trifft Dominik Behnsen nur die Latte statt des leeren Tores und verpasst es den Vorsprung weiter auszubauen.

Mit zunehmender Spielzeit bekommt dann auch der HSC mehr Ruhe ins Spiel und somit auch Zugriff auf die Partie. Nach einem Foul an Filip Pavlović, in der Nachspielzeit, legt sich Gibril Ceesay den Ball im Halbfeld zurecht. Von HSC-Keeper Basti Fielsch kommt die Aufforderung: “Volles Risiko ‘Gibou’ – letzte Aktion”. Ceesay bringt den Ball in den 16er, in der Mitte verpasst Tino Amberg, irrtiert FC-Schlussmann Soeradhiningrat dadurch aber so entscheidend, dass der Ball an Freund und Feind vorbei, zu Cessays erstem Saisontreffer, im Netz landet. Der Treffer zum 1:1 (45+3’) markiert auch gleichzeitig den Halbzeitstand.

Zehn Minuten reichen Germania zum Sieg

Mit dem Rückenwind des Ausgleichstreffers kommt der HSC, allen voran Filip Pavlović, aus der Kabine. Nach zwei Minuten der erste Abschluss, den Soeradhiningrat noch parrieren kann. In der 49. Minute schickte Amadou Sarr Pavlović steil, dieser kann jedoch im letzten Moment gestoppt werden. Wieder zwei Minuten später wir Pavlović dann von Ceesay in Szene gesetzt, zieht nach innen und zirkelt den Ball aus 20 Metern zur 2:1-Führung (51’) in den Winkel. Der HSC bleibt in der Folge im Spiel kann allerdings nicht nachlegen. Dafür kommt die Germania wieder ins Spiel und das vor allem über Standarts. In der 67. Minute findet einer dieser Standarts den Kopf von Lorenzo Paldino, der auf 2:2 stellt. Vier Minuten nach dem Ausgleich findet ein Chipball in den Strafraum Paldino der von Fielsch zu Fall gebracht wird, Entscheidung Strafstoß. Die Chance aus elf Metern ließ sich Behnsen dann nicht entgehen und stellt auf 3:2 (72’). Einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung folgt ein Konter, der den Hausherren den spielentscheidenden Treffer zum 4:2 durch Homeier (76’) bringt.

Cleverness und zu liebes Verhalten fehlen zum Punktgewinn

In den letzten zehn Minuten ist dann nochmal der HSC am Drücker und belagert den Strafraum des 1.FCGEL. In der 86. Minute kommt Sarr, durch einen von Amberg geblockten Ball, in der 16er, wird getroffen, spielt aber weiter statt sich fallen zu lassen, was vermutlich einen Elmeterpfiff nach sich gezogen hätte. Eine der Szenen die HSC-Trainer Tasdelen nach dem Spiel noch toben ließ: “Da müssen wir einfach cleverer sein, wir sind einfach zu lieb und nehmen sowas nicht an, wegen sowas verlieren wir hier heute.”. Die letzte dicke Chance hat kurz vor dem Ende dann Leander Baar der aus 16-Metern drauf hält. Der Schuss wird von Soeradhiningrat nach vorne geblockt, allerdings setzt keiner entscheidend nach, so dass am Ende der 4:2 Sieg für die Germanen steht und der HSC wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt liegen lässt.

Am kommenden Sonntag gastiert mit dem MTV Gifhorn dann ein direkter Konkurent um den Klassenerhalt an der Constantinstraße. Anpfiff ist am 26.02. erstmals wieder um 15 Uhr.