Drei Punkte im Delmenhorster Regen – Antunovics Traum-Comeback 

Der Jubel hätte größer nicht sein können als Schiedsrichter Simon Rott nach 95 Minuten die Partie im Delmenhorster Düsternort Stadion abpfeift. Das alle HSC Spieler nach Abpfiff zu Igor Antunovic laufen, bekommt der Großteil der Delmenhorster Zuschauer schon gar nicht mehr mit. Diese haben nämlich bereits zwei Minuten zuvor das Stadion verlassen.   Erfolgreiches Comeback nach zweijähriger Leidenszeit  Es ist die 86. […]

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 Niklas Winkler

 | 07.10.2020,

 23:54

Der Jubel hätte größer nicht sein können als Schiedsrichter Simon Rott nach 95 Minuten die Partie im Delmenhorster Düsternort Stadion abpfeift. Das alle HSC Spieler nach Abpfiff zu Igor Antunovic laufen, bekommt der Großteil der Delmenhorster Zuschauer schon gar nicht mehr mit. Diese haben nämlich bereits zwei Minuten zuvor das Stadion verlassen.  

Erfolgreiches Comeback nach zweijähriger Leidenszeit 

Es ist die 86. Spielminute, als Martin Polomka zusammen mit dem Spieler mit der Rückennummer 14 aber ohne Namen auf dem Trikot an der Seitenlinie steht und einen Wechsel vorbereitet. Es handelt sich um Igor Antunovic, der nach einer schweren Verletzung seine Zeit als aktiver Fußballer eigentlich schon beendet hatte. Antunovic, der zuletzt vor zwei Jahren in der Oberliga für den HSC am Ball war, hat den Kontakt zur Mannschaft nie verloren und konnte sich nach einer erfolgreichen Therapie in seiner Heimat Kroatien über die U23 wieder für die erste Mannschaft empfehlen. Und wie es im Fußball so ist, war es natürlich eben dieser Igor Antunovic der acht Minuten nach seiner Einwechslung den Ball zum 2:0 aus Hannoveraner Sicht im Delmenhorster Kasten platzierte„Das ist der Fußball, Igor wird nach zwei Jahren Verletzungspause eigewechselt und erzielt den Siegtreffer. Alle sind auf den Platz gestürmt und zu ihm gelaufen“, freute sich Chefcoach Martin Polomka nach dem Spiel für den wiedergenesenen 22-jährigen. 

Kleiner Kader, große Kampfbereitschaft 

Mit nur 17 Spielern machte sich die Reisegruppe aus der List auf den Weg in den Bremer Vorort. Aufgrund von Verletzungen (Adomah, Emghames, Öney) und beruflicher Verhinderung (Melvin Zimmerman) stellte sich der Kader für das Auswärtsspiel quasi selbst zusammen. Die mitgereisten Spieler waren aber nicht weniger Leistungsbereit und zeigten eine hohe Einsatzbereitschaft. Die Anfangsphase gehörte zwar dem SVA und man hatte auch ein Stück weit Glück nicht in Rückstand zu geraten, mit zunehmender Spielzeit kamen aber auch die in Rot spielenden HSCer besser ins Spiel. In der 27. Spielminute war es Niklas Kiene, der nach Foulspiel an Maurice Kleinert, den Ball vom Punkt aus links neben den delmenhorster Pfosten platzierte und den Führungstreffer besorgte. Mit dem Spielstand von 0:1 ging es dann auch zur Halbzeitpause in die Kabinen. 

Viele Foulspiele bei starkem Regen 

In der zweiten Halbzeit zog eine Regenfront über den Platz und die Mannschaften ließen sich vom Wetter anstecken und sorgten mit vielen Foulspielen für eine angespannte Stimmung auf dem Platz, die zusätzlich von den Rängen befeuert wurde. So musste der Schiedsrichter alleine in der zweiten Halbzeit siebenmal die gelbe Karte zücken, ehe er in der 88. Spielminute den Delmenhorster Baloki mit der Ampelkarte vom Feld schickte. Dieser holte auf der rechten Seite Marvin Ibekwe, der in dieser Saison bereits ebenfalls seine Erfahrung mit dieser persönlichen Strafe gemacht hat, von den Beinen und ließ Schiedsrichter Rott keine andere Wahl als ihn vorzeitig unter die warme Dusche zu schicken. In der angezeigten Nachspielzeit von vier Minuten bäumten sich die SVA-Spieler nochmal auf und liefen mit allen Mann das von Sacha Algermissen gehütete Tor an, ehe der bereits angesprochene Igor Antunovic mit seinem Treffer alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn der Delmenhorster beendete.  

Abstiegskampf pur 

Dass es in dem Spiel nicht mehr um das Erreichen der Aufstiegsrunde geht, sondern um die mehr als wichtigen Punkte für die Abstiegsrunde war jedem der 600 Zuschauer und allen Beteiligten beider Vereine von Beginn an klar. „Das war ein riesen Fight von beiden Mannschaften, Abstiegskampf pur, das muss man klar sagen. Wir haben mit viel Herz und Leidenschaft gekämpft und uns heute endlich mal belohnt. Ich bin sehr stolz auf die Jungs und freue mich riesig für sie. Heute genießen wir einfach den Moment, ehe morgen die Vorbereitung aufs Spiel gegen Rehden startet.“ fasste Martin Polomka die Leistung seiner Mannschaft zusammen.  

Aufstellung: Algermisse Kleinert, Farahnak, Henschel, Ngongang, Bahls – Hoffart (86. Antunovic), Kiene, Bircan (53. Weigel)  Wiederhold (88. Schultz), Ibekwe (90+2. Rada) 

Zuschauer: 320

Nächstes Spiel:  

HSC Hannover  BSV Rehden 

Anstoß: Sonntag, 11.10.2020 um 15 Uhr im VW Podbi Sportpark 

Ticketshttps://tickets.hsc-hannover.de/spiele/hsc-hannover-vs-bsv-sw-rehden/