Entwicklung deutlich sichtbar

Der HSC und MTV Gifhorn teilen sich die Punkte

Bei frostigen Temperaturen standen sich die Mannschaft von Vural Tasdelen und des MTV Gifhorn an der heimischen Constantinstraße gegenüber. Nachdem es im Hinspiel eine Niederlage gab, sollte es nun besser werden. Dies gelang zumindest teilweise, Sarrs Abstaubertreffer sei Dank.

von

 Jan Teichmann

 | 27.02.2023,

 02:08

Geburtstagskind Fabian Weigel setzt sich gegen den Gifhorner Luczkiewicz durch

Geburtstagskind Fabian Weigel setzt sich gegen den Gifhorner Luczkiewicz durch

© 2023, Jan Teichmann

Nach dem Abpfiff war keine Mannschaft wirklich zufrieden. Sowohl die Gäste aus Gifhorn als auch der HSC bleiben im Abstiegskampf und konnten keinen entscheidenen Schritt aus dem Tabellenkeller machen. Aber der Reihe nach…

Rodrigues Sonntagschuss zerstört starke HSC Anfangsphase

Der HSC kam gut in die Partie. Über die rechte Seite konnte sich der seit der Winterpause zum Stammpersonal gehörende Mert Samast durchsetzen. Seine beiden Abschlüsse verfehlten jedoch das Gehäuse von MTV Keeper Krull (8. und 12. Minute). In der Anfangsviertelstunde hatte der HSC klar die Oberhand, rund 60%-Ballbesitz und der Führungstreffer schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Auch HSC-Coach Tasdelen war zufrieden mit dem Beginn der Partie: „Wir spielen einen wirklich gepflegten Ball und haben alles unter Kontrolle. Dann müssen wir auch einfach in Führung gehen, tun es aber nicht.“

Als sich die Gifhorner in der 16. Minute das erste Mal über die Mittellinie trauten kam es so, wie es die Zuschauer an der Constantinstraße in den vergangenen Jahren schon öfters erlebt haben. Der Gegner, in diesem Fall in Persona von Julio Rodrigues, nutzen die erste Torchance. Der Außenbahnspieler zieht aus 15 Meter einfach mal ab und trifft unhaltbar für Bastian Fielsch ins rechte obere Eck. Bei Tasdelen wurden schon Erinnerungen an das Hinspiel wach. Auch hier war der HSC über weite Strecken die bessere Mannschaft, stand nach einem 1:4 aber mit leeren Händen da.

Kurz nach dem Treffer war der Arbeitstag von Rodrigues beendet. In einem Zweikampf kollidierte der Gifhorner mit dem HSC-Winterzugang Bo-Børge Drath so unglücklich, dass er mit einer Kopfverletzung ausgewechselt werden musste. Der folgende Freistoß war dann die vorerst letzte Offensivaktion der Gäste.

Sarr egalisiert Führung vor der Halbzeit

Der HSC übernahm wieder das Kommando, konnte sich aber wenig klare Torchancen herausspielen. In der 38. Minute konnten die Offensivbemühungen jedoch nur mit einem Foul gestoppt werden. Der fällige Freitstoß wurde flach in die Mitte gespielt und fand Amadou Sarr. Der HSC Toptorjäger stocherte den Ball über die Linie und sorgte so für den, zu diesem Zeitpunkt, verdienten Ausgleichstreffer. Mit dem 1:1 Unentschieden schickte Schiri Wieggrebe die Mannschaften in die Kabine.

Der zweite Durchgang bot wenig Veränderungen, sowohl personaltechnisch als auch spielerisch. Der HSC spielte sich vorrangig über Außen Torchancen heraus, brachte Sarr aber nie in eine wirklich aussichtsreiche Abschlusssituation. Geburtstagskind Fabian Weigel kam nach einem Eckball fast zum Kopfball und hätte sich selbst das schönste Geschenk machen können.

Bilder des Spiels gegen Gifhorn

Fielsch in Manuel-Neuer-Manier

Die Gäste aus Gifhorn strahlten wenig Gefahr aus, wenn überhaupt waren es Konterversuche, die der HSC souverän wegverteidigte. Dies lag nicht zuletzt am hervorragend mitspielenden Bastian Fielsch, der seinen Kasten immer wieder im richtigen Moment verließ und quasi als Libero auf dem Platz agierte. Erinnerungen an Manuel Neuer bei der WM 2014 wurden wach.

Der HSC versuchte im zweiten Durchgang den verdienten Sieg einzufahren. Dazu stellte man auf eine Dreierkette um. Während eine Systemumstellung in der Vergangenheit häufig zu Unordnung beim HSC führte, blieb dieses Mal die Ordnung erhalten. Doch auch die letzte Flanke von der linken Seite brachte leider nicht den verdienten Führungstreffer. So blieb es am Ende auf dem immer tiefer werdenden Geläuf, was trotz der äußeren Rahmenbedingungen in einem guten Zustand war, beim 1:1 und der Erkenntnis, dass man als Mannschaft schon weiter ist als noch vor ein paar Wochen.

„Die ersten 15 bis 20 Minuten waren es schon sehr, sehr reif. Auch in der zweiten Halbzeit war es eine reife Angelegenheit. In der Regel verlierst du so ein Spiel am Ende sogar noch mit 1:2, wenn die einen Konter nutzen. Aber wir haben es dann auch geschafft, das 1:1 trotz des Risikos nach vorne abzusichern“, fasst Vural Tasdelen die Entwicklung seiner Mannschaft zusammen.

Den nächsten Schritt kann der Tabellenzwölfte aus der List am kommenden Sonntag beim TuS Bersenbrück gehen. Das Spiel der Bersenbrücker am heutigen Sonntag beim Lüneburger SK Hansa fiel der Witterung zum Opfer, sodass das letzte Spiel der weiß-roten der 1:0 Heimsieg gegen den VfL Oldenburg war. Anstoß am Hastruper Weg ist um 15:00.