Zu neunt zum ersten Dreier
3 : 2
Viel Gutes beim ersten Sieg – wäre da nicht die Chancenverwertung
„Unsere Vorbereitung geht bis Ende August“, so die Worte von Cheftrainer Vural Tasdelen noch vor ein paar Wochen. Gemeint war das man mit einer so jungen und komplett neu zusammengestellten Mannschaft keine gewöhnliche Vorbereitung durchläuft, zumal jede Woche neue Gastspieler dabei und andere wieder weg waren und sich ein Kern erst finden musste. Nach dieser Zeitrechnung jedenfalls war es für den HSC das letzte Spiel der Vorbereitung. Wer die letzten Spiele verfolgt hatte, sah deutlich, dass inzwischen Automatismen griffen, die Fehler weniger wurden und man auf dem Platz eine Mannschaft hatte die deutlich eingespielter und kompakter agierte als noch zu Saisonbeginn. Dieses Ineinandergreifen von Mechanismen bescherte dem HSC dann auch die verdiente Führung ein. Über Gibril ‚Gibou‘ Ceesay landete der Ball bei Amadou Sarr, der noch an Keeper Ole Schöttelndreier scheiterte. Den Nachschuss setzte Aytugcan Kaya an die Latte, von wo aus der Ball den Germanen Robin Gaida traf und letzten Endes doch im Tor landete. Chancen die Führung auszubauen hatte man vor der Halbzeit genug. Zunächst scheiterten Ramin Elahi (37‘) und Tino Amberg (40‘), die dickste Chance ließ man jedoch unmittelbar vor der Pause liegen. Erst setzte Andrew Owusu Amadou Sarr in Szene, der erneut am Schlussmann der Egestorfer scheiterte, dann scheiterte Owusu im Nachschuss am Innenpfosten. Sarr brachte den Ball wieder vors Tor, wo der Kopfball von Ramin Elahi auf der Linie geklärt wurde. In den abschließenden Schuss von Kapitän Marcel Langer warf sich ein Verteidiger und klärte zur Ecke. Auch Cheftrainer Vural Tasdelen konnte die ausbleibende Chancenverwertung nach dem Spiel kaum fassen. Mit einem Augenzwinkern resümierte er: „Am liebsten hätte ich mich selber da vorne reingestellt, das war ja Slapstick pur.“
Besser lief die Chancenauswertung im zweiten Durchgang. Nach einem Foulspiel an Ramin Elahi brachte ‚Gibou‘ Ceesay den Freistoß auf den Elfmeterpunkt, wo Amadou Sarr lauerte und per Kopf zur 2:0 Führung (60‘) einnickte.
Vier Minuten später kam die Elf vom Deister nach einem satten Rechtsschuss von Dominik Behnsen zum Anschlusstreffer, der wiederum nur zehn Minuten bestand hatte. Ceesay setzte den auf rechts mitgelaufenen Jonas Röhrbein in Szene, der Flach ins linke Eck einschob und mit seinem Treffer zum 3:1 (74‘) den alten zwei Tore Abstand wiederherstellte.
Spielinfos
HSC Hannover
3 : 2
1.FC Germania Egestorf-Langreder
Kaya (13')
Sarr (60')
Röhrbein (74')
Tore
Behnsen (64')
Siegert (84')
Anson (56')
Bock (82')
Weigel (85')
Gülle (90'+1)
Geerts (90'+5)
Gelbe Karte
Paldino (27')
Mehlberg (54')
Doski (85')
Anson (85' G/R)
Weigel (90'+4 G/R)
Platzverweise
Fehlanzeige
Pascal Geerts - Fabian Weigel, Seth Anson, Jonas Röhrbein - Andrew Owusu (Finn Jutter 68'), Tino Amberg, Marcel Langer ©, Gibril Ceesay (Paul Bock 78'), Ramin Elahi (Samet Gülle 63'), Aytugcan Kaya (Marin Selak 90') - Amadou Sarr (Jivan Hajo 90'+6)
Schiedsrichter
Benjamin Buth
Schiedsrichter-Assistenten
Nico Metzing
Alexander Güntzler
HSC Stadion (150 Zuschauer)
Der HSC trotzt doppelter Unterzahl und neun Minuten Nachspielzeit
Der verdienten Führung folgte eine wilde Schlussphase. Einen aufs Tor geschossenen Ball bekam der bereits verwarnte Innenverteidiger Seth Anson an den Arm, die Folge daraus – Strafstoß und Gelb/Rot. Am fälligen Strafstoß von Joshua Siegert ist HSC-Keeper Pascal Geerts mit dem Fuß dran, jedoch bekommt der Ball einen so ungünstigen drall, dass er doch noch den Weg zum 3:2 (84‘) ins Tor fand. Beflügelt von der Überzahl und dem Anschlusstreffer bäumten sich die Germanen noch einmal auf und liefen gegen ein HSC Bollwerk an. Einen ersten weiteren Dämpfer erhielt der HSC als sechs Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden, einen zweiten nachdem auf Foulspiel gegen Fabi Weigel entschieden wurde, der in der Bewegung den Ball nach vorne klären wollte, dabei seinen Gegenspieler gegen den Kopf schoss und für die vermeintliche Unsportlichkeit ebenfalls die Ampelkarte sah (90+4‘) und als zweiter Innenverteidiger frühzeitig Feierabend hatte und nächstes Wochenende in Gifhorn fehlen wird. Dies gab den Unparteiischen Grund genug die Nachspielzeit um weitere drei Minuten zu verlängern, welche aber auch noch konsequent wegverteidigt wurden. Nach 99 Minuten hatte auch das Schiedsrichtergespann ein Einsehen und es folgte der Abpfiff, der dem HSC hochverdiente drei Punkte bescherte.
Für die Tasdelen Elf geht es am kommenden Wochenende zum MTV Gifhorn. Anpfiff im GWG-Stadion ist am Sonntag, 04.09. um 15 Uhr.