„Jetzt bin ich aber fertig“, resümierte Nina Schlupp ihre Trainingseinheit vor der Kamera. Sie und der Bereichsleiter des Grundlagenbereichs, Philip Sievert, hatten sich intensive Übungen überlegt. Bei Philip stand zunächst die Arbeit mit dem Ball im Fokus, bevor Nina mit ihrem Zirkeltraining übernommen hat.
Die beiden haben am vergangenen Dienstag bereits die achte virtuelle Trainingseinheit übernommen. Ideengeber des ganzen ist Vural Tasdelen. Er ist beim HSC für den Bereich der U12 und aufwärts zuständig und sucht schon die ganze Pandemie über nach Mitteln und Wegen um die Spieler fit zu halten und ihnen eine Perspektive zu geben.
Teils mehr als 100 aktive Teilnehmer
Das virtuelle Training hat sich über die Wochen beim HSC etabliert und findet eine rege Anhängerschaft. „Es hat sich absolut bewährt. Wir schaffen es den Verein und alle Mannschaften noch ein Stück näher zusammenzubringen und so ein Wir-Gefühl zu erzeugen. WIR alle zusammen. Wir trainieren zusammen und nicht nur intern in den Mannschaften, sondern über viele Teams verteilt“, erläutert Vural die Idee hinter den digitalen Übungen.
Vor der Kamera haben sich bereits viele unterschiedliche Trainer des HSC ausgetobt. Auch der Ideengeber selbst stand schon mehrfach im Rampenlicht und präsentierte seine Übungen. Seine Gedanken, die er sich vor dem Erstellen einer Trainingseinheit macht, fasst Vural so zusammen: „Es ist natürlich eine Herausforderung die Gedanken vom großen Spielfeld auf das kleine Wohn- bzw. Kinderzimmer zu übertragen. Hier bieten sich vor allem Übungen an, die die technischen Fähigkeiten trainieren. Wenn man auf dem kleinen Raum die stressigen und koordinativ herausfordernden Situationen gut meistern kann, gelingt dies auch in groß auf dem Spielfeld. Es müssen schnell viele Informationen verarbeitet werden. Im Spiel sind das der Ball, der Gegner, die Mitspieler, der Raum und das Tor. Deshalb verfolge ich bei den Übungen den Grundsatz: Technische Basics in den Ausführungen mit weiteren Details. Es geht auch um Koordination und Geschwindigkeit. Und nicht zuletzt um die bereits angesprochene Informationsverarbeitung die einher geht mit der Handlungsschnelligkeit. Aber natürlich müssen die Übungen auch abwechslungsreich sein und Spaß machen!“
„Das hat schon was von einer Fernsehproduktion“
Selbstverständlich muss auch das Equipment und die Vorbereitung passen. „Es ist nicht so, dass wir zehn Minuten vor Beginn beim HSC aufschlagen und dann geht’s einfach los“, sagt der für die Produktion zuständige Bereichsleiter Public Relations Jan Teichmann, „vielmehr steckt hier akribische Vor- und Nachbereitung mit drin – aber es lohnt sich. Wir wollen unseren Mitgliedern das bestmögliche Erlebnis bieten.“
So wurde kurzerhand der für Besprechungen gedachte Jugendraum des HSC umfunktioniert. Es wird mit sechs Lampen beleuchtet und mit drei Kameras simultan gefilmt. Insgesamt sind rund 100m Kabel notwendig um die Produktion möglich zu machen. „Manchmal fühle ich mich hier schon wie in einem Fernsehstudio. Uns ist wichtig, dass wir die Produktion mit möglichst wenig Menschen realisieren können. Wir wollen beim HSC keine Menschenansammlungen haben. So haben wir es geschafft, dass nur zwei Personen hinter der Kamera arbeiten müssen. Wir sind für das Bild, den Ton, die Grafiken und den Schnitt gleichzeitig zuständig.“, erläutert Jan Teichmann die Technik hinter den Kulissen.
Durch den Umzug auf den eigenen Youtube-Kanal kann das virtuelle Training nun in FullHD gestreamt werden und macht auch ein späteres ansehen und Wiederholen der Übungen möglich.
„Ein Kompliment an alle Trainer!“
Vurals Wünsche für die kommende Wochen sind klar: „Natürlich wünschen sich die Spieler und auch die Trainer, dass es bald wieder raus auf die Plätze geht. Nichtsdestotrotz möchte ich zunächst einmal ein großes Kompliment an alle Trainerkollegen geben, die sich Woche für Woche die Übungen überlegen und umsetzen. Und auch unser Technikteam ist essenziell für die Produktion. Aber solange es nicht möglich ist auf der Anlage an der Constantinstraße zu trainieren, wird der HSC sein virtuelles Training weiter anbieten und setzt auf eine hohe Beteiligung! Wir verbessern uns von Mal zu Mal. Die Übungen der Trainer sind durchdacht und sehr abwechslungsreich. Das kann gerne so weiter gehen. So starten wir auf einem guten Level, sobald es raus auf die Trainingsplätze geht!“
Und für wem das Techniktraining nix ist, aber trotzdem Fit bleiben will, kann sicherlich ein paar Eindrücke bei unserer Fitness- und Gesundheitssparte gewinnen.